Gestartet war der Wettkampftag für die Sportlerin aus den Reihen des LAZ Soest mit 9,06 Sekunden im 60-Meter-Hürdensprint. Nach der ersten von fünf Disziplinen lag sie damit auf Platz neun der Gesamtwertung. Es folgte ihre stärkste Disziplin des Wettbewerbs. Im Hochsprung überquerte sie die Latte in einer Höhe von 1,75 Metern, höher sprang keine andere Athletin. „Da war ich mit dem Tag eigentlich schon zufrieden“, so Voß. Nach 11,48 Metern im Kugelstoßen lag sie wie bei ihrem Titelgewinn im vergangenen Jahr auf dem dritten Platz. „Da dachte ich mir: ‚Vielleicht kann ich bei den Medaillen doch noch ein Wörtchen mitreden‘.“ Nach den 5,99 Metern im Weitsprung hatte Voß einen Rückstand von 27 Punkten auf die Erstplatzierte Marie Jung (SSV Ulm). Anders als im vergangenen Jahr wählte Voß im abschließenden 800-Meter-Lauf jedoch eine defensivere Strategie und lief nicht direkt an die Spitze des Feldes. „Ich wollte es nicht verspielen und bin erstmal an Rang drei oder vier mitgelaufen, im Nachhinein war es die richtige Entscheidung“, resümierte sie. Erst nach dreieinhalb Runden nahm sie alle Kraft zusammen und setzte auf der Gegengeraden zum Schlussspurt an – mit Erfolg. In 2:17,37 Minuten gewann sie den 800-Meter-Lauf.
Es folgten die spannendsten Minuten des Wettkampftages. Erst kurz vor der Siegerehrung war klar: Die LAZ-Sportlerin ist erneut Deutsche Meisterin. In der Endabrechnung standen 4146 Punkte zu Buche, gegenüber dem Gewinn der Silbermedaille bei der Englischen Meisterschaft in Sheffield vor zwei Wochen verbesserte sie sich damit um knapp 150 Punkte. Silber gewann Anna-Lena Obermaier (LG Regensburg) mit 4119 Punkten, Bronze ging an Janina Lange (Eintracht Frankfurt) mit 4116 Punkten. mo
Ergebnisse: 60 Meter Hürden: 9,06 Sekunden (897 Punkte), Hochsprung: 1,75 Meter (916 Punkte), Kugelstoßen: 11,48 Meter (624 Punkte), Weitsprung: 5,99 Meter (846 Punkte), 800 Meter: 2:17,37 Minuten (860 Punkte).
Quelle: Soester Anzeiger