Doch im Soester Schulzentrum geht man noch einen Schritt weiter. Aus Resten bzw. mit geringem Materialzukauf stellte der Verein in den zurückliegenden Jahren sogar das ein oder andere Gerät selbst her. Auf diese Weise entstanden zum Beispiel Rollbretter für die jüngeren Mitglieder, zahlreiche Sprungkästen in den unterschiedlichsten Höhen für das Training der leistungsorientierten Vereinssportler und ein Transportwagen für Startblöcke. Möglich macht dies insbesondere eine kleine, kaum sechs Quadratmeter umfassende Reparaturwerkstatt, die mit Hilfe der Clubmitglieder und ihrer Spenden eingerichtet wurde und mit einer Grundausstattung versehen werden konnte. Das Highlight bzw. der heimliche „Star“ des umfangreichen Inventars ist zweifellos der große, schmiedeeiserne Schraubstock auf der selbstgebauten Werkbank. Er ist ein echtes Sammlerstück und hat eine ganz besondere, höchst interessante Geschichte. Recherchen ergaben, dass das Exemplar mit der Seriennummer 239 von der 1832 gegründeten Firma Charles Parker in Meriden, im US-Bundesstaat Connecticut stammt und zwischen Januar 1906 und November 1910 an der Ostküste der Vereinigten Staaten gebaut wurde.
Rainer Voß, der stellvertretende Vorsitzende des LAZ Soest hat den geschichtsträchtigen Schraubstock, der sich auch mehr als 110 Jahre nach seinem Entstehen immer noch in einem absolut tadellosen Zustand befindet, als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Er habe bereits als Kind seinem Großvater zugeschaut, als dieser daran gearbeitet hat, erinnert sich der Vize des Vereins. Mit dem 1.000- Euro-Zuschuss aus dem Förderprogramm „2.000 x 1.000 Euro für das Engagement“, den die Leichtathleten jetzt vom Kreis Soest erhalten haben, soll die Werkstattausrüstung weiter optimiert werden. Übrigens bietet das LAZ Soest auch anderen Vereinen die Möglichkeit, ihre Sportgeräte hier reparieren zu lassen. hab
Quelle: Soester Anzeiger