"Ich wollte sie nicht aus ihrer Konzentration heraus bringen, für sie ging es ja um deutlich mehr als für mich, also saß ich einfach da und habe mich gelangweilt", sagt Lückenkemper über die letzten Minuten vor ihrem ersten Auftritt auf der ganz großen Leichtathletik-Bühne. Zwei Tage später scheint sich die Sprinterin des LAZ Soest dort schon bestens zurecht gefunden zu haben. Sie ist Gast im ARD-Morgenmagazin. Im Gespräch mit dem TV-Experten Frank Busemann plaudert sie wie selbstverständlich über ihre Rolle als Jüngste im deutschen Team, kommentiert das Finale im 100 Meter-Sprint und zeigt dabei, dass sie für die deutsche Leichtathletik noch mehr tun kann als schnell zu laufen: Sie ist auf einem guten Weg zur neuen Identifikationsfigur ihres Sports zu werden. Die Zahl ihrer Facebook-Fans ist während der WM auf mehr als 6 300 gestiegen. Die Bild-Zeitung, die "Süddeutsche", ARD und ZDF berichten. Und Lückenkemper wird immer bekannter.
Dass sie die große Sensation bei ihrem ersten WM-Einsatz knapp verpasste und für das Halbfinale nur 0,05 Sekunden zu langsam war, hat sie längst verdaut. "Ich habe überhaupt nicht mit dem Halbfinale geplant, darum war es auch nicht schlimm, dass es nicht geklappt hat." Und schließlich hat sie ja noch die Chance auf einen zweiten WM-Einsatz. "Bisher sieht es ganz gut aus, dass ich in der Staffel zum Einsatz komme", sagt Lückenkemper. Vermutlich wird sie an Position drei in der zweiten Kurve starten. Mit der endgültigen Staffel-Aufstellung kann sich Bundestrainer Ronald Stein aber bis kurz vor dem Start Zeit lassen. Wer diesen Lauf verfolgen möchte, muss wieder früh aufstehen, der Startschuss fällt um sechs Uhr unserer Zeit, die ARD überträgt das Rennen wieder live. mo
Quelle: Soester Anzeiger