„Für mich ist die Qualifikation schon der Hauptwettkampf, das erste Ziel der Europameisterschaft ist definitiv das Finale“, sagt der 23-Jährige. Mit seiner Saisonbestleistung von 2,26 Metern steht der Soester gemeinsam mit sechs weiteren Athleten auf Platz sieben der Meldeliste, wobei viele Athleten in der aktuellen Hallensaison noch nicht bis zu ihrer persönlichen Bestleistung vorgedrungen sind. Europas bester Hochspringer ist derzeit der Italiener Italiener Gianmarco Tamberi mit einer Saisonbestleistung von 2,32 Metern, seine persönliche Bestleistung liegt bei 2,38 Metern. „Zumindest von den persönlichen Bestleistungen her ist das Feld sehr stark besetzt, ich denke, dass man mindestens 2,26 Meter anbieten muss, um ins Finale zu kommen, aber das habe ich drauf“, meint Wendrich. Bei einem perfekten Wettkampf könne er sogar noch höher springen und seine Bestmarke weiter nach oben schrauben. Die hatte er vor knapp zwei Wochen bei der Deutschen Hallenmeisterschaft in Leipzig aufgestellt, als er hinter dem zweiten deutschen EM-Starter Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) die Silbermedaille gewann. „Bisher war ich zum Saisonhöhepunkt meistens top fit, daher bin ich zuversichtlich“, sagt Wendrich.
In zwei Qualifikationsgruppen kämpfen die Hochspringer am Freitagmittag ab 12.30 Uhr um die voraussichtlich acht Plätze im Finale am Samstagabend um 18 Uhr. „Eigentlich springe ich lieber abends, aber dann werde ich am Freitag eben früh aufstehen“, sagt Wendrich zum verhältnismäßig frühen Beginn des Qualifikationsspringens. Etwas entspannter ist der Zeitplan für Wendrichs Freundin Imke Onnen. Die derzeit beste Hochspringerin Deutschlands mit einer persönlichen Bestmarke von 1,96 Metern springt am Freitagabend in der Qualifikation, das mögliche Finale steht für die Hannoveranerin erst am Sonntagabend auf dem Zeitplan. Die Europameisterschaft in Glasgow ist übrigens die erste große internationale Meisterschaft, bei der Wendrich und Onnen gemeinsam antreten. „Da freue ich mich natürlich drauf, wir werden uns natürlich gegenseitig anfeuern“, sagt Wendrich über die ganz besondere Motivation.
Der TV-Sender Eurosport 2 berichtet am Freitag live von der Europameisterschaft. Allerdings macht die Übertragung zwischen 12 und 14 Uhr eine Pause, sodass Wendrichs Auftritt im Qualifikations-Wettbewerb höchstens als Aufzeichnung zu sehen sein wird. mo
Quelle: Soester Anzeiger