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Sonntag, 04 August 2019 15:48

Falk Wendrich vor DM-Start: "Will mich auf mich konzentrieren"

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Soest Wenn man sie so direkt danach fragt, dann ist natürlich die Goldmedaille das Ziel. Doch für die Soester Leichtathleten Gina Lückenkemper und Falk Wendrich ist der Titel nicht das einzige Ziel, das sie an diesem Wochenende bei der Deutschen Meisterschaft im Berliner Olympiastadion verfolgen. Für sie geht es um mehr. Die nationale Meisterschaft ist wichtig, keine Frage, das große Ziel in diesem Jahr ist jedoch die Weltmeisterschaft in Doha (27. September bis 6. Oktober).

Weil die WM in Katar so ungewöhnlich spät im Wettkampfkalender steht, ist die DM für viele deutsche Top-Athleten mit WM-Ambitionen ein Spagat: Einerseits gilt es sich auf der nationalen Bühne und vor der großen Kulisse im Berliner Olympiastadion gut zu verkaufen, andererseits dauert es bis zum Saisonhöhepunkt eben noch knapp zwei Monate.

„Natürlich möchte ich in Berlin meinen Titel verteidigen, doch für mich geht es darum, in Doha in Top-Form zu sein, darum glaube ich nicht, dass ich bei der DM meine schnellste Zeit des Jahres laufen werde“, sagt Vize-Europameisterin Lückenkemper. Die 22-Jährige ist mit ihrer Saisonbestzeit von 11,14 Sekunden derzeit die Nummer zwei in Deutschland, ihre persönliche Bestzeit aus dem vergangenen Jahr liegt bei 10,95 Sekunden. An der Spitze der nationalen Bestenliste steht unterdessen die Paderbornerin Tatjana Pinto (11,12 Sekunden), gefolgt von Lückenkemper, Laura Müller (11,15 Sekunden) und Malaika Mihambo (11,21 Sekunden). Alle vier sind bereits unter der vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) geforderten WM-Norm von 11,24 Sekunden geblieben.

Für Lückenkemper wird der Start in der Hauptstadt auch ein Stückweit zum Heimspiel. Nach ihrem Wechsel zum SCC Berlin im vergangenen Winter, könnte sie in der Hauptstadt nun ihre erste Medaille im neuen Trikot gewinnen. Wie sich ein Medaillengewinn im Olympiastadion anfühlt, hat Lückenkemper bereits bei der EM im vergangenen Jahr erlebt. „Das war mit Abstand der schönste Moment meiner bisherigen Karriere, den werde ich wahrscheinlich mein ganzes Leben nicht vergessen“, sagt sie über ihre Ehrenrunde auf der blauen Rundbahn, kurz nachdem sie Vize-Europameisterin geworden war. Auf einen Start über die 200-Meter-Strecke wird die Soesterin am Wochenende in Berlin und auch im Rest dieser Saison übrigens verzichten. "Ich hatte einige Probleme, weshalb es in diesem Jahr wieder nichts mit den 200 Metern wird, ich bin nicht mal bei den Deutschen konkurrenzfähig", meint sie. Im Olympia-Jahr 2020 möchte sie jedoch auch wieder über die halbe Stadionrunde antreten.

Anders als seine ehemalige Vereinskollegin Lückenkemper hat Hochspringer Falk Wendrich die WM-Norm noch nicht geknackt. Der 24-Jährige aus den Reihen des LAZ Soest hat eine Saisonbestleistung von 2,22 Metern und ist damit aktuell die Nummer vier in Deutschland. Bester Springer ist derzeit der Leverkusener Mateusz Przybylko, er ist der einzige, der die vom DLV geforderte Vorm von 2,30 Metern bereits überquert hat. „Wenn ich ehrlich bin, bin ich schon ein wenig verunsichert, die Saison war bisher mehr als holprig“, sagt Wendrich. Noch nie sei er so früh in der Saison so schnell- und sprungkräftig gewesen, andererseits gelang es ihm bisher nicht, seine gute körperliche Verfassung in Höhe umzusetzen. „Ich will mich einfach auf mich und meinen Sprungstil konzentrieren, wenn mir das gelingt, kommt eine gute Leistung von alleine und dann kann ich auch gewinnen“, so Wendrich.

Dritte Soester Starterin in Berlin ist die Soesterin Laura Voß. Die britische Meisterin im Siebenkampf und DM-Dritte mit der 4x400-Meter-Staffel plant in der Hauptstadt ein Doppelstart. Die 25-Jährige hatte sich im zweiten 400-Meter-Hürden-Rennen ihrer Karriere auf Anhieb für die DM qualifiziert. Mit ihrer Zeit von 60,47 Sekunden steht sie auf Platz zwölf der Meldeliste der Halbfinals am Samstag. Für den Endlauf qualifizieren sich die schnellsten acht Frauen. Am Sonntag startet Voß dann noch mit der dritten Staffel-Mannschaft des Leichtathletikteams der Deutschen Sporthochschule Köln und trifft hier auf reichlich Konkurrenz. Für den 4x100-Meter-Wettbewerb haben sich bundesweit insgesamt 44 Teams qualifiziert.

ARD und ZDF berichten am Wochenende mehrere Stunden live von den „Finals“ in Berlin. Am Samstag zeigt das Erste zwischen 10.15 Uhr und 17.25 Uhr im Wechsel mit anderen Sportarten immer wieder Entscheidungen aus der Leichtathletik, von 17.55 Uhr bis 19.50 Uhr gibt es dann Leichtathletik pur, unter anderem mit dem 100-Meter-Rennen der Frauen und dem Auftritt von Ginal Lückenkemper. Auch das ZDF schaltet am Sonntag tagsüber immer wieder ins Olympiastadion, bevor dann gegen 17.30 Uhr die reine Leichtathletik-Übertragung beginnt. mo

Hier geht es zum Livestream der ARD.

Quelle: Soester Anzeiger

Zeitplan
Samstag
11.05 Uhr: 400 Meter Hürden, Halbfinale der Frauen
17.50 Uhr: 100 Meter, Halbfinale der Frauen
19.45 Uhr: 100 Meter, Finale der Frauen
Sonntag
12.05 Uhr: 4x100 Meter, Zeitendläufe der Frauen
15.35 Uhr: 400 Meter Hürden, Finale der Frauen
16.37 Uhr: Hochsprung der Männer
 

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