Eine Entzündung der rechten Achillessehne sorgt dafür, dass der 25-Jährige aktuell nur eingeschränkt trainieren kann. Bis zur Deutschen Meisterschaft in Braunschweig am 8. und 9. August möchte der Silbermedaillengewinner aus dem vergangenen Jahr aber wieder fit sein. „Ich bin relativ optimistisch“, beschreibt Wendrich seinen Blick auf den Rest der Saison. Einen wesentlichen Teil seines Optimismus hat er Hans-Jörg Thomaskamp zu verdanken. Seit dem Ende der Hallensaison trainiert Wendrich unter der Regie des Bundestrainers und macht sich dafür im Schnitt zweimal pro Wochen auf den Weg nach Leverkusen. Zuvor hatte Wendrich acht Jahre lang bei U23-Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen trainiert. „Alles, was ich über die Leichtathletik weiß, habe ich bei Brigitte gelernt“, so Wendrich. Doch zuletzt seien die Vorstellungen der beiden über das richtige Training zunehmend auseinander gegangen, daher entschied er sich Mitte Februar für den Trainerwechsel.
„Das neue Training ist jetzt genau so, wie ich mir das vorstelle, wir verstehen uns gut und haben die gleiche Vorstellung davon, wie man die Leistung verbessern kann“, sagt der Soester. Die Einheiten seien wesentlich spezifischer, das Techniktraining etwa sei wesentlich näher dran an der Hochsprungtechnik, außerdem absolviere er mehr Sprints, das tue ihm gut.
Wendrich plant mit DM-Start in Braunschweig
Wären da nicht die Beschwerden an der Achillessehne. „Als ich aus dem längeren Anlauf gesprungen bin, ist der Fuß richtig nach unten durchgesackt, das hat die Qualität des Trainings so beeinflusst, dass ich mich erstmal für eine Pause entschieden habe“, so Wendrich. Besserung soll nun eine Eigenblutbehandlung bringen, bei der Blut aus dem Arm in das Umfeld der Sehne gespritzt wird. Wenn diese Behandlung wie erhofft anschlägt, möchte Wendrich bei der DM in Braunschweig endlich zeigen, was in ihm steckt. „Manchmal ist das schon etwas frustrierend, ich möchte endlich unter Wettkampfbedingungen prüfen, wie sich das Techniktraining auswirkt“, sagt er. Eine Woche nach der DM in Braunschweig plant der Soester noch einen Start bei den „Bayer Classics“ in Leverkusen, außerdem würde er gerne am 5. September auf seiner Heimanlage am Soester Schulzentrum springen.
Ganz egal, in welcher Höhe Wendrich die Hochsprunglatte am Ende dieser Saison überquert haben wird, eine Erkenntnis nimmt er auf jeden Fall mit: „Mir ist klargeworden, dass ich nicht immer ein konkretes Ziel vor Augen haben muss, um mich zu motivieren“, sagt er. „Auch ohne Wettkämpfe gebe ich jeden Tag alles, um der beste Hochspringer zu sein, der ich sein kann.“ mo
Quelle: Soester Anzeiger