Es war ein Aufwärtstrend zu erkennen: Nach zwei zuletzt eher enttäuschenden Wettkämpfen hat Delia Ponomarenko bei den Deutschen U16-Meisterschaften in Hannover über 300-Meter-Hürden in 48,17 Sekunden den 14. Platz belegt. Dabei war die Chance, das Finale der besten Acht zu erreichen für die junge Athletin des LAZ Soest diesmal besonders groß. Doch der Druck, bei ihrem DM-Debüt gegen die national besten Sportlerinnen ihres Jahrgangs anzutreten, lastete offensichtlich zu stark auf ihr. So nahm Delia unmittelbar vor dem Start sogar noch einen Beinwechsel im Startblock vor, unsicher, ansonsten nicht mit ihrem starken rechten Schwungbein die erste Hürde nehmen zu können. Zwar gelang ihr dies im zweiten Vorlauf auf Bahn sieben und auch das nächste Hindernis konnte im gewohnten Rhythmus überlaufen werden, doch fehlte die im Training oft gezeigte und notwendige Aggressivität.
Für LAZ-Trainer Sascha Glaremin stand fest: „Delia macht sich zu viel Kopf. Sie läuft im Training eindeutig druckvoller und befreiter“. Daher war es letztlich eher mentalen Defiziten geschuldet, dass der Endlauf verpasst wurde. Als insgesamt achtbeste Läuferin schaffte dies die Gladbeckerin Amira Adio in 47,47 Sekunden, eine Zeit, die Delia in dieser Saison mit ihrer Bestzeit von 47,22 Sekunden schon unterbieten konnte. Letztlich kann die 15-Jährige sicher ein zweigeteiltes Fazit ziehen: Zum einen die Freude über die erstmalige Teilnahme an nationalen Titelkämpfen mit all ihren neuen Eindrücken und wertvollen Erfahrungen und zum anderen die Erkenntnis, dass das bei ihr ohne Zweifel vorhandene Potenzial nur bei gleichzeitiger körperlicher wie psychischer Stärke zum Ausdruck kommen kann. hab
Quelle: Soester Anzeiger