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Montag, 15 Juni 2015 00:00

Lückenkemper: "Da geht noch was"

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Gina Lückenkemper läuft und die Leichtathletik-Szene staunt nur noch: Bei der Deutschen Juniorenmeisterschaft in Wetzlar knackte die 18-Jährige die Norm für die Weltmeisterschaft in Peking (22. bis 30. August) – wohlgemerkt keine Nachwuchsmeisterschaft, sondern der Wettkampf der besten Leichtathleten der Welt. Die 18-Jährige lief die 100 Meter am Samstag in 11,25 Sekunden.

„Ich hatte mir einer 30er-Zeit vorgenommen, aber dass ich so einen Lauf raushauen kann, habe ich nicht erwartet“, sagte die Sprinterin des LAZ Soest nach dem bisher schnellsten Rennen ihres Lebens. So schnell wie Lückenkemper war seit 15 Jahren keine deutsche Jugendliche. Weder die Deutsche Vizemeisterin Verena Sailer, noch die lange als Jahrhundert-Talent gehandelte Sina Schielke. In Europas aktueller U20-Bestenliste liegt Lückenkemper nur noch eine Hundertstel Sekunden hinter der Polin Ewa Swoboda auf Platz zwei.
Dass sie derzeit richtig gut drauf ist, hatte sich schon am vergangenen Wochenende bei ihrem schnellen 200 Meter-Lauf (23,12 Sekunden) in Regensburg angedeutet. In Wetzlar schraubte Lückenkemper ihre Bestzeit im Vorlauf zunächst von bisher 11,49 Sekunden auf 11,32 Sekunden. Bei leichtem Rückenwind von 0,9 Meter/Sekunde steigerte sie sich im Zwischenlauf dann auf die WM-Norm von 11,25 Sekunden. Und dabei sieht sie sogar noch Luft nach oben: „Da geht garantiert noch was, der Start war nicht optimal und auch hinten raus konnte ich die letzten 40 Meter nicht mehr richtig mit Druck laufen“, sagte Lückenkemper. Im linken Oberschenkel spürte sie während des Zwischenlaufs eine leichte Verhärtung, um kein Risiko einzugehen, verzichtete sie auf das Finale. Ihre Zeit aus dem Zwischenlauf hätte jedoch zur Goldmedaille gereicht. Auch das 200 Meter-Rennen am Sonntag schaute sich die Titelverteidigerin von der Tribüne an.

Eindrucksvolle WM-Bewerbung

Ob Lückenkemper tatsächlich bei der Weltmeisterschaft für Deutschland starten wird, steht trotz der Norm noch nicht fest. Zwar hat jede Nation drei Startplätze pro Disziplin. Allerdings sind auch die Wetzlar-Siegerin Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) und Tatjana Pinto (LG Brillux Münster) unter der WM-Vorgabe geblieben. Und Verena Sailer (MTG Mannheim) ist noch gar nicht in die Saison eingestiegen, auch sie wird sicherlich unter der WM-Norm bleiben. Lückenkemper 11,25 Sekunden waren aber auf jeden Fall eine eindrucksvolle Bewerbung für einen Platz in der deutschen 4x100 Meter-Staffel. Zweite Soester Athletin bei der U23-DM in Wetzlar war gestern die Hochspringerin Laura Voß aus dem Leichtathletik Team der Deutschen Sporthochschule in Köln. Die ehemalige LAZ-Athletin sprang 1,70 Meter hoch und wurde damit Zehnte. mo

Quelle: Soester Anzeiger

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